TCM kurz erklärt

Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM – viele von uns haben schon irgendwo etwas von ihr gehört. Folgend versuche ich kurz die Philosophie der Lehre zu erläutern. Denn es ist nicht nur „das Ding mit den Nadeln“ (Akupunktur).

Geschichte der TCM

Wie alt das Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wirklich ist, ist nicht ganz genau zu definieren. Manche Quellen sprechen von 2000 Jahren, manche von 4000. Fakt ist: Sie ist sehr, sehr alt.

Erfahrungsmedizin

Die TCM, das Medizinsystem des alten China, basiert auf „Erfahrungsmedizin“. Das heutige Wissen um die systemische, vernetzte Welt war im Grunde schon immer die Grundlage der chinesischen Philosophie.

Durch genaue Beobachtung der Vorgänge der Welt und des Lebens, der Natur, der Sterne und Planeten, haben Gelehrte über Jahrtausende universelles Wissen zusammengetragen.

Alles ist ein Kreislauf

Eine wichtige Erkenntnis war, dass sich alles in einem Kreislauf bewegt, analog zum Beispiel zu den Jahreszeiten. Der Mensch ist Teil des kosmischen Ganzen. Alles steht in Zusammenhang.

So reagieren z.B. unser Körper als auch unsere Gefühle auf Wetterumschwünge oder Mondphasen. Rhythmen, harmonische Kreisläufe und Zyklen spielen in der TCM eine entscheidende Rolle.

Kreisläufe und Phasen sind auch ein wichtiges Element der sogenannten Wandlungsphasen der fünf Elemente.

Ganzheitlichkeit

Ziel ist immer die Suche nach der Ursache für ein Energieungleichgewicht bezogen auf das Gesamtsystem Mensch.

Dazu gehören Körper, Geist und Seele.

Genau das ist das großartige an der TCM, dass sie nicht nur eine Ebene alleine betrachtet, sondern immer das große Ganze in seiner Vielschichtigkeit und mit allen Zusammenhängen und Verbindungen sieht. Ganzheitlich eben.

Fokus auf Prävention

Im Vergleich zu unserer westlichen Medizin lag der Fokus im alten China auf der Prävention.

So sollen Ärzte nur bezahlt worden sein, solange die Menschen gesund waren. Sobald eine Behandlung nötig war, gab es kein Geld mehr. Für jeden kranken Patienten wurde eine rote Laterne ins Fenster gehängt, damit jeder sehen konnte, wie gut der Therapeut war.

In der TCM wurde folglich immer erst einmal sanft versucht Krankheiten vorzubeugen, durch Tipps zu gesunder Ernährung, Bewegung und förderlicher Lebensführung.

Erst, wenn es nicht mehr anders ging, kam die Akupunktur zum Einsatz. Bei vielen in der westlichen Kultur hat sich jedoch in den Köpfen verankert: TCM ist gleich „das Ding mit den Nadeln“.

Durch den ganzheitlichen Ansatz erhält man in der TCM eine wirklich große Fülle an Informationen. Mich hat das zu Beginn ganz schön verwirrt. Deshalb gehe ich in weiteren Beiträgen auf einige der zentralen Aspekte der TCM und der chinesischen Philosophie ein, wie das Grundprinzip des kosmischen Gegensatzes von Yin und Yang die unsere Lebensenergie Qi erschaffen.